2020 waren wir involviert in den Testlauf mit Helga auf unserem Feld. David hat sie betreut und im Anschluss die Daten ausgewertet. 2021 wird er seine Masterarbeit dem Bioanbau von Zuckerrüben widmen. Dieser Versuch ist wesentlich umfassender, denn er muss wissenschaftlichen Grundlagen genügen. Es stehen sich drei Verfahren gegenüber: Helga, betriebsüblich und Dammkultur. Zusätzlich wird überprüft, ob Nützlingsförderung durch Blühstreifen und Hecken einen Einfluss auf die Schädlingspopulation haben. Angedacht sind weitere Versuche, z. B. der Einsatz umweltschonender Mittel gegen Blattläuse und die Erfassung des Nährzustandes durch Drohnen. Für uns als Betrieb ist es spannend, bei einem solchen Versuch mitzuwirken. Es heisst aber auch, viel genauer zu arbeiten und detaillierter zu erfassen als wir es betriebsüblich tun.
30. September: Ernte der Zuckerrüben
Sorgfältig erntet Bruno Trüb mit dem Raupenroder bei bestem Wetter unsere Rüben. 66 Tonnen pro Hektare bei 16.3% Zucker und 7% Erde. Das ist weniger als der Durchschnitt der letzten vier Jahre. Mit Blick auf das anspruchsvolle Jahr 2021 sind wir sehr zufrieden.
24. September: Probegrabung
Mit tatkräftige Unterstützung von Mitarbeitern des Fibl erntet David die 72 Proben, 24 pro Verfahren. Das sollte reichen für aussagekräftige Resultate um die Verfahren vergleichen zu können. Die Proben bringt er nach Frauenfeld in die Fabrik. Das Nettogewicht der Proben wird exakt erhoben sowie die Inhaltsstoffe Zucker, Kalium, Natrium und Stickstoff. Damit kann zusätzlich eine Aussage zur Ausbeute des Zuckers gemacht werden.
18. Mai: Flurgang des FiBL
David stellte zuerst den Verfahrensvergleich auf unserem Rübenfeld vor. Zur Zeit hat "Helga" die Nase vorn mit ca. 50% Unkräuter im Vergleich zu den beiden andern Verfahren "Betriebsüblich" und "Dammkultur".
Anschliessend besichtigten die Teilnehmer den Striegelversuch bei Karl Vetterli sowie den Sortenversuch auf dem Feld von Marcel Brechbühl. Beeindruckend sind die Unterschiede in der Jugendentwicklung der Sorten. Novalina beeindruckt mit einen gut sichtbaren Vorsprung gegenüber den andern Sorten.
Stand am 16. Mai
Weil der Roboter "Helga in die Reihe jätet, ist der Unterschied zum betriebsüblichen Verfahren eindrücklich. In den nächsten Wochen werden wir sehen, wie sich das auf die Handarbeit auswirkt. Wir werden für alle drei Verfahren die Stunden detailliert erfassen.
27. April: Unkräuter zählen
Matthias verbringt einige Tage bei uns um David bei der Erfassung der Unkräuter zu unterstützen. Die von der Maschine nicht erfassten Unkräuter werden gezählt und im Laptop aufgezeichnet. Das ergänzt die Stundenerfassung der Handarbeit und ermöglicht einen sehr genauen Vergleich der Verfahren.
Käthi vergräbt die Tensiometer
David will prüfen, wie sich die Bodenfeuchte der verschiedenen Verfahren über die Vegetationsperiode verhält. Dazu werden über das ganze Feld elektronische Tensiometer, die die Saugspannung aufzeichnen, jeweils auf 10 und 30cm Tiefe eingegraben.
Wettbewerb der Systeme
Helga gegen GT flach und GT Dammkultur. Eigentlich gar nicht so spannend, denn Helga liegt klar vorne. Man sieht noch kaum Rüben, das ist im Bio so. Wenn das Feld grün wird, ist es für mechanische Unkrautbekämpfung zu spät.
David und die Dammkultur
Höchste Konzentration und Beratung durch Vater und Sohn Reutimann aus Guntalingen. Da kann bestimmt nichts mehr schiefgehen.
24. April: Erdflöhe
Wir suchen nach Mitteln gegen die Erdflöhe. Pünktlich mit dem Auflaufen der Zuckerrüben starten die Erdflöhe ihren Angriff auf unsere sensiblen Pflänzchen. David legt deshalb einen Versuch an im Rübenfeld. 3 Mittel auf Steinmehl und Lehmbasis spritzt er auf definierte Kleinparzellen. Nächste Woche wird er ermitteln, wie gut die drei Mittel den Erdflohbefall verhindern können.
3. April: Blindstriegeln
Das warme Wetter lässt die Rüben sehr rasch keinem. Heute ist der letzte Zeitpunkt für Blindstriegeln. Bei den Dämmen sind wir bereits zu spät, die Rüben wachsen bereits mehr als 1 cm nach oben.
Helga ist dem Striegel überlegen, man kann die Arbeitstiefe sehr genau einstellen und den Boden vollständig durchschneiden. Hier legen wir ein Kontrollfenster an, das David mit roten Pfählen markiert.
Saat auf Dämme
Ein Teil des Versuches ist Dammanbau. Obwohl wir mit GPS und hydraulischer Seitenverstellung der Unterlenker gut ausgerüstet sind, ist das eine sehr sportliche Angelegenheit, die David hohe Konzentration abverlangt.
Parallel dazu sät Helga den Rest, auch die Flächen, die wir später mit unserer betriebsüblichen Mechanisierung bearbeiten werden.
Auf dem Feld von Marcel Brechbühl legt David den Sortenversuch mit 5 Sorten an. Sortenprüfung unter Biobedingungen ist wichtig um die geeignetsten Sorten zu finden.
Der Bauer der Zukunft
David lässt Helga einmal das ganze Feld abfahren ohne zu säen. Die Feldaufnahme ist extrem aufwändig, weil drei Verfahren mit je 4 Wiederholungen zu berücksichtigen sind. Die im Herbst mit GPS gezogenen Dämme stimmen tatsächlich. Diverse Updates machen es möglich, dass David mit dem Laptop auf Helga zugreifen kann und zudem jederzeit ihren Standort sieht, auch von Zuhause aus. Nebst den mechanischen Bauteilen ist die Weiterentwicklung der Software wirklich gelungen.
Ansaat des Blühstreifens für Nützlinge
Heute, am 26. März säe ich den Blühstreifen für Nützlinge am Rand des Rübenfeldes. Zahlreiche blühende einjährige Arten, von Buchweizen über Dill bis zur Kornblume befinden sich in der Mischung. Weil die Samen zum Teil winzig sind, wird das Saatgut "gestreckt" mit einem Material das aussieht wie Sägemehl.
Helga wird revidiert und aufgerüstet
Die vielen Pannen im ersten Versuchsjahr machen eine grössere Revision notwendig. David, Maxim und Marius setzen 2 Tage ein für den Umbau. Stärkere Hack-motoren, besser gelagerte Saateinheiten, grössere Getriebe mit Bremsen und vieles mehr. Wir starten mit diesen Umbauten und der neuen Software zuversichtlich in die neue Saison.
Dammpflege und falsches Saatbeet
Die trockene Witterung Anfangs März erlaubt es, einen ersten Durchgang zu machen. Die Dämme werden von David und GT vorsichtig aufgezogen, die übrige Fläche ausgeebnet und flach geegt. Das regt Unkraut zum keimen an.
Bodenproben ziehen, güllen
Das Team David und Moritz zieht einen ganzen Tag lang mit Karette, Kübeln und Erdbohrer über das Feld, um alle Verfahren zu beproben. 3 Schichten 0-30,30-60 und 60-100 cm tief. Die über 70 Proben erlauben David, den Nährstoffzustand des Bodens genau zu erfassen.
Die Grunddüngung machen wir auf dem ganzen Feld mit Rindervollgülle. Damit auch diese Nährstoffe genau bestimmt werden können, nimmt David auch eine Probe der aufgerührten Gülle mit ins Labor.
Dämme ziehen
Für das Verfahren Dammkultur ziehen wir im Dezember nach dem Pflügen die Dämme. Dafür bauen wir ein Dammblech an die Kreiselegge an. Damit die Dämme an verschiedenen Stellen im Feld präzise gezogen werden können, braucht es GPS und eine Exaktsteuerscheibe, die wir zusätzlich montieren. Da sind Lehrling Florian als Mechaniker und Marcel mit Traktor und GPS im Element. Vier Wiederholungen à 6m Breite ziehen wir, verteilt über die 100 Meter Feldbreite